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"Streifzüge im Netz / Die Internetpolizisten
des BKA setzen auf Abschreckung / Probleme mit dem Datenschutz
... Eigene Ermittlungen sind den BKA-Beamten untersagt. ...
Wenn sie jedoch in Chat-Räumen unter 'Nicknames' auftreten, gilt dies
nach Auffassung des BKA nicht als verdeckter Auftritt. Bundesdatenschützer
Joachim Jacob ist dagegen anderer Ansicht: 'Die getarnte Beteiligung an
verdächtigen einschlägigen Chat-Foren durch verdeckte Ermittler
bedarf einer ausdrücklichen gesetzlichen Ermächtigung, da hier
der staatliche Ermittler dem Verdächtigen offen gegenübertreten
muß.' Ein 'wahlloses Beobachten' durch die Polizei würde
'letztlich zu einem Einschüchterungseffekt führen, der Meinungsfreiheit,
Meinungsvielfalt und damit auch die Demokratie gefährden könnte',
so Jacob. Von diesen Einwänden will das BKA jedoch nichts wissen." SZ 22.6.99
S. V 2 / 12
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"Der Rohstoff Information muß geschützt
werden / Kryptographie: Deutschland beweist Souveränität gegenüber
dem Druck aus den USA
... Für alle Zeiten vom Tisch sind wohl die vom BMI
einst vorgetragenen Bedenken gleichwohl nicht. Zwar stellt der Mißbrauch
von Krypto-Produkten nach Regierungserkenntnissen bislang 'kein ernsthaftes
Problem' für die Strafverfolger dar. ... Alarmiert von einer dringlichen
Warnung des Verfassungsschutzes, war das BMI Ende 1996 vorgeprescht, den
drohenden Mißbrauch von Verschlüsselungsverfahren zu vereiteln.
Ein Nachschlüssel, befand Kanther damals, sei unverzichtbar, wolle
man die Sicherheitsbehörden nicht ihrer Informationschancen berauben.
Ein entsprechendes Gesetzesvorhaben scheiterte am Widerstand von Wissenschaftlern,
Datenschützern und Wirtschaftslobbyisten. ... Unklar bleibt derweil
der Fortgang eines EU-weiten Überwachungsvorhabens, das die Sicherheitsbedürfnisse
der Wirtschaft nicht minder berührt. Das unter dem Codenamen
'Enfopol 98' bekanntgewordene Projekt hat zum Ziel, die Lauschpraxis
der Polizeibehörden in den EU-Mitgliedstaaten gesetzlich zu synchronisieren.
... Im Falle des Internet wünschen sich die Behörden die Einrichtung
von Überwachungsschnittstellen, die ihnen einen unbeobachteten Mitschnitt
des elektronischen Datenverkehrs in Echtzeit gestatten. ... Das Echo
auf die Brüsseler Pläne war zunächst vergleichsweise gering.
Die wenigen, die sich zu Wort meldeten, taten dies um so deutlicher. Enfopol
würde selbst den 'großen Laushangriff' in den Schatten stellen
und gesetzestreue Bürger und Unternehmen 'um ein Vielfaches mehr schädigen,
als dies Kriminelle jemals vermöchten', schimpfte der Deutsche Verband
für Post und Telekommunikation. ... Dann verlautete, daß zumindest
die G 8-Staaten einschließlich Deutschlands auf permanente Überwachungsschnittstellen
bei den Internet-Providern verzichten und sich mit einer nachträglichen
Analyse der Kommunikationsdaten auf richterlichen Beschluß bescheiden
wollen." HB 22.6.99 S. 45
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"Der 'große Lauschangriff' im Internet
/ Knotenpunkte im globalen Datennetz können zum Abhören
genutzt werden - Geheimnisvolle Horchposten
... Weitere Informationen: http://www.freecongress.org/ctp/echelon/html,
http://www.fas.org/irp/facility/menwith.htm" WELT 22.6.99 S.
20
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"Grüne: Fußfessel gefährdet
Familien der Verurteilten
Die Grünen lehnen die elektronische Fußfessel
kategorisch ab. 'Der Einsatz der Fußfessel ist mit der Menschenwürde
und dem Recht auf Persönlichkeit gar nicht vereinbar', sagte deren
rechtspolitischer Sprecher im Bundestag, Volker Beck." MoPo
22.6.99 S. 2
"Grüne lehnen elektronische Fußfessel
entschieden ab
... Damit distanzierten sich die Grünen von Bundesjustizministerin
Herta Däubler-Gmelin (SPD), die den Einsatz der Fußfessel in
Einzelfällen befürwortet hat." SZ 22.6.99 S. 2
"Grüne strikt gegen elektronische Fußfessel" Tsp 22.6.99 S. 4
"GRÜNE GEGEN HAUSARREST" BerlZtg 22.6.99 S. 5
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LOKALES
Berlin:
"Knackis gucken Fernsehen - Fernseher
guckt zurück / Staatsanwaltschaft bezeichnet Überwachungskamera
im Knast-TV als rechtmäßig. Grüne kritisieren rechtliche Grauzone
und Überschreitung der Verhältnismäßigkeit
... Die Sprecherin des Datenschutzbeauftragten wollte sich
gestern zu dem Vorfall nicht äußern. Trotz dringender Bitte
um Aufklärung habe die Staatsanwaltschaft zu dem Fall noch nicht Stellung
genommen." taz 22.6.99
Kommentar:
"Küss' die Hand, großer Bruder / Kameras
im Knast sind keine Lösung
... Auch wenn ein Täter, in diesem Fall vermutlich
ein Dealer, durch die Installation einer Kamera leichter erwischt werden
kann, wird das Treiben vieler Unschuldiger auch mal so eben von der Staatsanwaltschaft
mit gefilmt. Datenschutzrechtlich ist das bedenklich. ... Doch sich um
Datenschutz und juristische Kinkerlitzchen zu kümmern, ist im Knast
nicht gerade angesagt." taz 22.6.99
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"Wenn der Vermesser dreimal klingelt / Spandauer
Kataster wird auf neuesten Stand gebracht
Die Besitzer von rund 4000 Spandauer Gebäuden erhalten
in den nächsten Wochen nach vorheriger Ankündigung Besuch von
Vermessungsingenieuren. Anlaß der Aktion ist die Komplettierung der
elektronisch erfaßten 'automatisierten Liegenschaftskarte' (ALK)."
Tsp 22.6.99 S. 15
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